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Vespastory (1966)

Kapitel 3

Da meine Eltern ja nun endlich im Herbst 1966 allen Widerstand aufgegeben hatten, durfte ich nun endlich in der Fahrstunde bei Herrn Gerstenberger, meine Lizenz machen. Dem sein Heinkel Roller musste nach 2 Jahren Stillstand nun erstmal fahrbereit gemacht werden, um für meine, nur 2 Fahrstunden herzuhalten. „Du hast heimlich geübt!“ Stimmt gar nicht das war nur die Honda Probefahrt, mehr nicht.

Mein Vater wusste noch gar nicht, dass ich das BMW Gespann ja schon hatte und schlug mir vor, nach bestandener Fahrprüfung, erst mal mit einem Vesparoller von seinem befreundeten Fiat und Vespa Händler, Erich Strauch, zu üben und nicht gleich mit so einem gefährlichen Motorrad anzufangen. Das passte mir ja nun gar nicht. Ich wollte ja nicht so’n Rollerfuzzi sein. Aber nach halbjährlichen Familienkrach dachte ich mir, es ist an der Zeit auch mal klein beizugeben und schauspielerte etwas Freude über die Vespa GT 200, oder so Roller, vor.

Das Glück war auf meiner Seite. Dieser tolle, generalüberholte und Scheckheft gepflegte Roller fuhr am ersten Tag max. 40km/h und blieb nach 6 Kilometern stehen. Der Roller wurde zum Vertragshändler gebracht und repariert. Am nächsten Tag lief er 42 km/h und 12 Kilometer weit. Zurück in die Werkstatt! Nächster Tag. Top Geschwindigkeit 42,56km/h und wieder nur 12 Kilometer. Ab in die Werkstatt. Wie dat Dingens am 4. Tag immer noch vor sich hin kroch und parkte, hab ich meinem Vater gesagt, dass so ein Roller gebraucht für 1500,00 DM ein Witz ist und ich beichtete, dass ich ja schon in der Hinterhand ein BMW Gespann hätte. Mein Vater war beleidigt, gab aber den Roller seinem Spezialfreund wieder zurück und sprach eine Woche nicht mehr mit mir. Aber dann ging es los. Endlich Motorradfahrer!

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